Um diesen Trick ausführen zu können ist es wichtig, dass man sich nicht von guten Freunden beschwatzen lässt, dass Südamerika ja so gefährlich ist und man sein Smartphone doch besser zu Hause lassen sollte.
Wie geht das?
Zur Vorbereitung sollte man schon ein oder zwei Sätze mit der zu befreundenden Person gewechselt haben. Ein guter Eisbrecher ist die Frage „Kannst Du bitte ein Foto von mir machen?“ Dann führt man ein kurzes Gespräch mit der Person und prüft, ob man sich irgendwie sympathisch ist. Ist dem so lauert man von nun an auf eine Kulisse oder einen Moment der ein gemeinsames Foto rechtfertigt. Dann bittet man einen Fremden, der irgendwie vertrauenserweckend wirkt dieses gemeinsame Foto zu machen. Wenn man niemandem vertraut, kann man notfalls auch die Front-Kamera des Smartphones benutzen und ein Selfie machen (=neumodisches Wort für Selbstporträt). Zusatztipp: Es hilft das alberne Wort ‚Selfie‘ in einer solchen Situation häufig zu wiederholen. Dann lächeln alle schön. Sind die Fotos im Kasten werden die zu befreundenden Personen wie automatisch Kontaktdaten (=Facebook) austauschen wollen. Dabei ist es übrigens egal, ob die andere Person das identische Foto mit ihrer Kamera auch gemacht hat. Möglicherweise lässt sich dieses leicht irrationale Verhalten mit der uns allen inne wohnenden Eitelkeit erklären. Wir suchen alle nach diesem einen Foto, was uns endlich mal so schön zeigt, wie wir wirklich sind.
Quito, auf dem Panecillo
Eine halbe Stunde hält unser Hop-On-Hop-Off-Touri-Bus hier. Von der obersten Etage der Jungfrauenstatue hat man einen fantastischen Blick über ganz Quito. Ich würde ja gern ein Foto machen, aber dieser us-amerikanisch wirkendeTyp versucht seit einer gefühlten Ewigkeit ein Panaromabild von der fröhlichen Venezolanerin zu machen. Ok, jetzt ist er fertig. „Kannst du ein Foto von mir machen?“ Ich drücke ihm mein Smartphone in die Hand. Er fragt nach dem Panaromamodus (Wer’s nicht kennt:. Stell dir vor, du würdest den Kopf langsam von links nach rechts schwenken und alles was du siehst fotografieren und dann zu einem langen Foto zusammenkleben. Das ist ein Panoramabild) Leider ist das mit meinem Betriebssystem nicht so einfach und so macht er nun ein Foto von mir. Das letzte Foto bevor sein Akku den Geist aufgibt. Nun bin ich am Zug: Foto-Gregório.
Auf dem Weg zurück zum Bus unterhalten wir uns prächtig. Er heißt Franklin, kommt aus Kolumbien, reist gerade mit seinem VW-Bus und seinem Vater durch Ecuador und hat eigentlich ein Tattoo-Studio auf Ibiza. Die fröhliche Venezolanerin heißt Rebeca und schwärmt uns von den Stränden Venezuelas vor. Wir plaudern so prächtig, dass wir den Touri-Bus verpassen. In Quito fahren diese Hop-On-Hop-Off-Busse nur einmal in der Stunde, so dass man sich gut überlegen sollte, ob man wirklich off-hoppen will. Für uns bleibt so jedenfalls genug Zeit zum Austauschen von Kontaktdaten und Reisetipps … und für Gruppenfotos 😉
Was hat’s mir gebracht?
– eine Fahrt im VW Bus durch Quito
– Essen im leckersten günstigen Fischrestaurant der Stadt
– die Erkenntnis dass Franklin am selben Tag Geburtstag hat, wie ich.
– die Information, dass es ein Stück nördlich von Quito zwei Mittelpunkte der Erde gibt: Einen für Touristen und der von den Ureinwohnern ermittelten wahren Mittelpunkt der Erde, wo die Einheimischen hingehen. (später mehr dazu)
– Reise und Abenteuertipps für das hübsche Städtchen Mindo (dazu auch mehr später)
– und einen Besuch auf dem Markt der Kunsthandwerker in Quito, auf dem Franklin und ich eine billige, bequeme, aber vor allem bunte Haushose kaufen.
Hinweis: Ach ja. Der Nachteil am Fototausch über Facebook ist, dass Facebook die Fotos arg klein rechnet. Wer auf Fotos zum Bloggen angewiesen ist sollte daher unbedingt auf E-Mail-Lieferung bestehen.
Werbe-Hinweis – Dieses „Reiseblog“ welches eigentlich eine amerikanische Erfolgs-TV-Serie sein möchte, zwingt mich zu nachfolgender Werbebotschaft –
Wenn Du ganz sicher gehen willst, keine Folge von Sabbaticalism mehr zu verpassen, kannst Du ganz einfach auf der Facebook-Fanpage einen zusätzlichen Haken bei „in den Neuigkeiten anzeigen“ machen.
Viel Spaß beim Mitreisen! 🙂
Und für alle die weder Facebook noch Smartphone haben, gibt’s als nächstes Freunde-Finde-Trick Nummer 3: Der Deutsche-Ansprechen-Trick
4 Kommentare Schreibe einen Kommentar