Ich bin ungefähr 14 Jahre alt und mit meinen Eltern in irgendeiner französischen Stadt. Ist schon verrückt wie schnell man Details vergisst, wenn man sie nicht kurz darauf aufschreibt. Jedenfalls möchte ich aus dem Laden an der Ecke unbedingt dieses Überraschungei haben. Die Firma Ferrero war damals recht clever. In jedem siebten Ei war eine niedliche kleine Sammelfigur versteckt. Und im nichtdeutschen Ausland, gab es Figuren, die es bei uns schon längst nicht mehr gab. Ich lerne seit ungefähr 2 Jahren Französich in der Schule. Die Vokabel Ei =oef ist mir durchaus geläufig. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob das in diesem Kontext auch das richtige Wort ist. Und da ich lieber nur Sachen sagen möchte, die perfekt sind, schicke ich meinen armen Vati vor. Der spricht zwar kein Wort Französisch, aber er hat weniger Scheu sich einfach mit Händen und Füßen zu verständigen…. Heute spreche ich übrigens kein Französich mehr und hab auch aufgehört die Sprache als Fertigkeit in meinem Lebenslauf zu listen.
Oktober 2013, Ich befinde mich im spanischsprachigen Kolumbien und bin gemeinsam mit Armando, bei dem ich zur Zeit wohne, auf dem Rückweg von seiner Lieblingsbar. Ich hatte seit fast einem Jahr Spanisch in Deutschland gelernt. Bin Level A2 (es geht bis C2). Trotzdem mache ich ständig Fehler und verstehe auch nur Bruchstücke. Somit verstehe ich auch nur einen Teil des Witzes, den mir Armando erzählt. Besonders unsicher bin ich mir bei der Pointe. Folgendes verstehe ich: Ein Deutscher lernt Spanisch. Gründlich und intensiv, wie wir Deutschen das halt so gern machen. Dann fliegt er in ein spanischsprachiges Land und kauft sich am Flughafen ein Magazin. Er beginnt damit die Zeile auf dem Titelblatt zu lesen, stolpert dabei aber über ein Wort, das er nicht kennt. Daraufhin geht er zum Schalter um sich ein Rückflugticket nach Deutschland zu kaufen. Sobald er mehr gelernt hat, will er wiederkommen.
Ich verabschiede mich von Doña Patricia in Bogotá. Schön war die Zeit mit ihr, Doña Gloria, Don Franz und den Tanten. Seit einer Woche bin ich nun in Kolumbien und immer noch sehr unzufrieden mit meinen Spanischfertigkeiten. Ich glaube, dass ich mich erstmal ein paar Wochen in einem Sprachkurs verkriechen muss, bevor ich weiterreisen kann. „Als Kind lernt man Sprachen so viel einfacher,“ sage ich resigniert. Das verneint sie scharf. Das Gehirn sei genau so leistungsfähig und selbst 80-jährige könten Sprachen lernen. Der einzige Unterschied sei, dass man als Kind eher bereit ist, etwas auszuprobieren und Dinge zu machen, die man noch nicht so gut kann. Ich bin skeptisch. Auf jeden Fall, klingt das aber hoffnungsvoll.
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