Über Teaser: Dieses Reiseblog versucht ja sein Möglichstes um irgendwie als amerikanische Erfolgs-Fernsehserie rüberzukommen. Bei amerikanischen Serien ist es so, dass das Publikum schon vor der eigentlichen Folge heiß gemacht wird (englisch: to tease) um sie auf keinen Fall zu verpassen. Das hier ist der erste heiße Teaser.
Als ich im Dezember in Buenos Aires ankomme, ist es unerträglich heiß. Fast 40 Grad werden gemessen. Die Luft steht in der europäischsten aller südamerikanischen Städte. Einzige Erfrischung ist das Kondenswasser, welches von den Klimaanlagen tropft (wobei das ein zweifelhaftes Vergnügen ist). Vielerorts gibt es wegen dem Dauerbetrieb der Klimaanlagen Stromausfälle, so dass einige Familien die Weihnachtszeit ohne Kühlschrank, Licht und die Möglichkeit kühl zu Schlafen erleben. Die Sehnsucht nach Erfrischung ist groß. Doch das schöne Buenos Aires hat leider kein Meer. Das Flussdelta des Rio Plata ist an dieser Stelle braun und zum Baden nicht geeignet. Ein Schwimmbad wäre eine Alternative, doch die meisten öffentlichen Schwimmbäder sind Teil von privaten Club, in die man als Nichtmitglied nicht hereinkommt. Ohne einen Freund mit Pool ist man also aufgeschmissen. Seit Tagen ernähre ich mich nur noch von dem durchaus recht leckeren Eis (die Eiskunst schreibt man den italienischen Einwanderern zu) als mich mein deutscher Auswanderfreund Niko anruft. Es gibt heute eine Poolparty im teuersten Hotel der Stadt und sein Freund David kann uns auf die Gästeliste setzen. Poolparty? Ich bin begeistert. „Die Garderobe muss etwas schicker sein. und keine Flip Flops“ Ich schaue auf meine 5 gerade sauberen T-Shirts und meine abgewetzten Lederschuhe. Das könnte schwierig werden.
etwas später vorm Luxushotel Faena ,
David ist zur Feier des Tages heute auch fast pünktlich. Es ist gerade noch Sabbat und er trägt eine elegante Kappa, die hin und wieder vom leichten Hafenwind nach oben gewirbelt wird. Zur Feier des Tages haben wir am Hafen zuvor schon eine Flasche Sekt getrunken. Ob wir hereinkommen ist schließlich ungewiss und was die Getränke dort kosten erst recht. Das Hotel ist ein Stück einer anderen Welt. Die Frauen schlendern in seidig pompösen Abendgewändern durch die Flure. Die Polstermöbel sind so kostbar, dass die Gäste, die hier etwas trinken, gebeten werden während dem Trinken aufzustehen. Das Wasser in den Waschbecken fließt aus kunstvollen Schwanenhälsen. Wer hier übernachtet, kann schon mal mit 1000 Euro pro Nacht rechnen. Will Smith soll gerade hier wohnen.
Die Türsteher prüfen uns irritiert von oben bis unten und lassen uns gnädig passieren. Jetzt gibt es nur noch eine Hürde, die uns von dem erfrischenden Pool trennt: Die Dame mit der Gästeliste. Sie trägt eines dieser wallenden Gewänder und mustert uns mit ihren wachen Augen. David hatte die Namen einfach von Facebook übernommen „David …“ „Ja“ „Niklas … “ „Ja“ Dann stockt sie für eine ganz kleine Sekunde um schließlich zu sagen: „Gregório Jones?“ Ich muss schmunzeln und antworte: „Ja genau! Das bin ich“ Und damit sind wir drin.
NEXT: Am Montag dem 13.1. erscheint „Catching Smiles around the Globe“ – die Folge erzählt wie aus E-Mail-Schreiberling Gregor T. der abenteuerlustige Reiseschriftsteller Gregório Jones wird.
Zusatz: Wie sich herausstellte, konnte man im Pool der Poolparty nur schwimmen, wenn man ein reicher Hotelgast war. Als einfacher Partygast konnte man das leider nicht. Und dabei waren die Türsteher nicht gnädig.
4 Kommentare Schreibe einen Kommentar