Die unendliche Geschichte Oder: Liebe Nathali

Über die unendliche Geschichte: So wie „Lost“ die Fernsehserie ist, die mich seit Mitte Zwanzig fasziniert hat, so ist „die unendliche Geschichte“ mein absoluter Lieblingsfilm als ich ungefähr 10 Jahre alt bin. Dieser tiefenentspannte weiße Drache Fuchur, der abenteuerlustige Indianer Atreju und nicht zuletzt die Hauptfigur Bastian, mit der man sich als leicht nerdiges Kind so unglaublich gut identifizieren kann. Er soll nicht so viel träumen, sondern mehr in der Realität leben und seine Hausaufgaben machen, sagt sein Vater. Da findet Bastian in einem mysteriösen alten Buchladen ein Buch mit einem magischen leuchtenden Siegel. Es soll ein ganz besonderes Buch sein, meint der Händler süffisant. Bastian kann nicht widerstehen. Er schnappt sich das Buch und statt wie geplant in die Schule zu gehen, verbringt er den Tag beim Lesen in einem alten Speicher. Es ist so spannend, dass er einfach nicht aufhören kann. Und plötzlich merkt er warum dieses Buch so besonders ist. Die Figuren beginnen mit ihm, dem aufmerksamen Leser, zu sprechen. Und nicht nur das. Sie fordern ihn auf Teil der Geschichte zu werden. Dabei hat er doch hoch und heilig versprochen mehr in der Realität zu leben.

an dieser Stelle müssten eigentlich die Buchstaben zusammenfallen, einen kurzen dramatischen Tanz vollführen, um sich dann in einem neuen Schriftbild zusammenzusetzen (Kann vielleicht jemand aus der Webentwicklung kurz Sim-Sa-Selim machen?)

Liebe Nathali,

20131120-151248.jpg
wie fühlt man sich eigentlich, wenn es nur noch wenige Tage dauert bis man Teil einer laufenden Geschichte wird? Ich wäre wahrscheinlich aufgeregt. Wer weiß, ob ich sympathisch genug rüberkomme, damit die Leser mich auch in ihr Herz schließen. Mit Doña Patricia ist die Rolle der guten Freundin aktuell ja schon ganz gut besetzt 😉 In jedem Fall freu ich mich total dich in Argentinien zu treffen und gemeinsam nach Rio zu reisen.

Lieber Frieder,

20131120-151320.jpg
ja, ich weiß, du hattest geschrieben, dass das jetzt wohl nichts mehr mit einem Besuch wird, weil im Januar diese wichtige Computerspiele-Konferenz in Japan ist. Und ja; durch deine Kommentare fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an, als ob du mitreisen würdest. Aber wäre es nicht trotzdem wahnsinnig witzig, wenn du einen Aufstieg aus dem Kommentarfeld hinein in die eigentliche Geschichte machen würdest?

….

Liebe Lotta,

20131120-151337.jpg
und Du? Bist Du nicht gerade dabei dein erstes Buch zu schreiben? Ich kann dir sagen auf Liegestühlen vor Pools oder unter Palmen schreibt es sich auch ganz gut.

Lieber Oli,

20131120-151351.jpg
ich erinnere mich daran, dass wir beim letzen Ringeln (Spaziergang) um den Hügel bei uns in Erfenschlag übers Besuchen gesprochen haben. Dass ich meine Pläne geändert habe und statt nach Kanada nun ein halbes Jahr nach Südamerika fahre, fandest du zwar nicht ganz so toll. Die Sicherheitslage hatte dich nicht so überzeugt. Aber da gibt es definitiv ein paar Tricks wie man sicher bleiben kann. Und Ringeln kann man hier auch.

Liebe WG,

20131120-151416.jpg
wäre Südamerika nicht mal ein super Ziel für einen gemeinsamen WG-Wochenendausflug. Wir fahren mit Tim’s VW-Bus zu einem Zeltplatz unter den Palmen und dann machen wir noch eine kleine Wanderung durch den Regenwald. Das wäre doch toll.

Liebe Familie,

20131120-151429.jpg
und ihr fleißigen Mitleser? Dass Laura und Patrick gerade nicht können ist nachvollziehbar. Sie schlagen sich per Work&Travel zur Zeit durch die Maisfarmen Australiens mit dem Ziel zu Silvester in Sydney zu sein. Aber an sich wäre Rio de Janeiro doch eine nette Location um Opas 90-igsten oder Omas 80-igsten Geburtstag zu feiern. Was meint ihr?

Und ihr lieben bisher von diesem Blog Ungegrüßten,

Regi, Mafi, Mirko, Tina&David, Franzi&Gotti, Carsten&Linda, Seypti, Susan&Markus, Haubi, Mone, Freddy, Eni, Aniko, Alex, Jens, Filme-Oli, Kike, Natali, Birthe&Jörn&Ida, Paul&Yasmin&Paolo&Emil, Julian&Kira, Krizzie, Stephan, Jonathan, Laura, Aleks, Ina, Lilly, Angelika, Maik, Scully, Martin, Arne und all ihr anderen. Habt ihr nicht auch ein bisschen Lust bekommen? 😉


Flashforward (Zukunftsvision) von Gregório, am Flughafen von Quito, Ecuador am 6.12.2013, morgens
Sind wirklich schon drei Monate um? Krass! Kommt mir nicht so vor. Wenn die nächsten drei Monate auch so schnell vergehen sitze ich im Nu wieder auf meinem gefederten Bürostuhl vor meinem Laptop und beantworte E-Mails. Na, zumindest hätte ich ein paar ganz ordentliche Kollegen um mich herum. Nathalie zum Beispiel. Ich freu mich total, dass sie mich besucht. Das wird lustig. Gemeinsam nach Rio um dort Silvester zu feiern.
Das mir das Alleinreisen so viel Spaß macht, hätte ich wirklich nicht gedacht. Man ist frei, das zu tun worauf man gerade Lust hat. Und gerade, wenn man ein bisschen vergessen hat, worauf man eigentlich Lust hast, ist das schon toll. Und ein Spruch den mir eigentlich alle meiner Alleinreise-erfahrenen Freunde auf den Weg gegeben haben, stimmt wirklich: „Man reist nie allein!“ Reisen ist die einfachste Möglichkeit interessante Leute kennenzulernen. Und das macht ein bisschen süchtig. Es gibt nur zwei Nachteile. Irgendwann fehlen einem gute Freunde wie eben so eine Nathali, die man schon etwas länger kennt und mit denen man vertrautere Gespräche führen kann. Der andere Nachteil ist, dass man so viele der neuen Freunde auf unbestimmte Zeit zurücklässt. Natürlich nimmt man sich vor zurückzukommen. Doch bei all diesen Orten auf der Erde, die man noch sehen will und dem wenigen Urlaub, den man normalerweise so hat, wird das wahrscheinlich ein paar Jahre dauern. Und wer weiß, wie man dann so tickt. Doch glücklicherweise werde ich zumindest eine Person, die ich auf dieser Reise kennengelernt habe, schon sehr bald wieder sehen.

Fantasy-Flashforward* von Nathalie, an einem Flughafen in Berlin, einen Tag später
Ich glaub das Packen war fast so schlimm wie die ganzen Impfungen, die ich für Südamerika machen musste. Aber zumindest muss ich in diesem Jahr nicht mehr arbeiten. Was für ein krasses Jahr. Zwei Riesenprojekte, und dann verabschieden sich auch noch zwei Kollegen für längere Zeit. Erst Rafi für zwei Monate und dann Gregório für ein halbes Jahr. Ist ja nicht so, dass sich die Arbeit von allein machen würde. Na ja. Ich freu mich ihn wiederzusehen. Bin mal gespannt, ob er vor lauter Alleinreisen überhaupt noch in Gesellschaft reisen kann. Ich finde jedenfalls er könnte ein bisschen weniger Zeit in den großen Städten und ein bisschen mehr Zeit in der Natur verbringen.

Fantasy-Flashforward* von einer aus Spannungsgründen nicht benannten Person, am Flughafen von Bogotá, Kolumbien, drei Wochen später.
Hab ich alles? Flugtickets, Pass, keine Flüssigkeiten im Handgepäck. Wie können Flugzeuge hier eigentlich pünktlich starten, wenn wir als Kolumbianer von unserer Mentalität dafür gar nicht geschaffen sind?
Weihnachten war schön. Endlich war die ganze Familie mal wieder zusammen. Und Silvester in Rio wird bestimmt auch super. Ich werde Gregório wieder sehen. Mal schauen wie er diesmal laufen wird.

*) Fantasy-Flashforwards sind ein weiteres von mir erfundenes Stilmittel. Ich maße mir dabei an zu schreiben, was eine Person, die es wirklich gibt, in der Zukunft denken könnte.

Next: Weiß ist der Schnee, der gerade an eure Fenster klopft. Weiß ist auch die Haut des einzigen Touristen, der da gerade an einem Strand am Pazifik liegt.

und Du? Ja genau, Du. Lieber Ungegrüßter, der du treu bis zur letzten Zeile gelesen hast. Wann und wo begegnen wir uns eigentlich (wieder)?

Das Beste am Reisen sind all die unerwarteten Begegnungen. Seit meinem Sabbatical in Südamerika reise ich daher mit neuer Mission durchs Leben: "Catching Smiles around the Globe." Wenn Du kein Lächeln mehr verpassen willst, folgst du mir am Besten auf  Facebook oder auf Instagram. ¡Hasta luego amigo!

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar