7 Dinge die Deutsche in Südamerika nerven

In den Straßen von Buenos Aires wird der Rucksack zum „Brustsack“

Mister ¿Nach so vielen schönen Geschichten über Südamerika, wird es Zeit endlich auch mal die hässlichen Seiten zu beleuchten.

Es folgt ein motziger Gastbeitrag von Mister ¿

Komplett einseitig und mit Spuren von Zynismus. 

1. Die Sache mit der Kriminalität

Wie herrlich ist das doch in Deutschland. Man läuft im Dunkeln nach Hause, das Portemonnaie in der hinteren Gesäßtasche und den Blick gebannt auf das Smartphone, während man sorgenfrei den Facebook-Status der Freunde liked… Undenkbar in Südamerika! Hier ist man froh, wenn man als Deutscher einigermaßen unbestohlen durch den Tag kommt. Wer beispielsweise in Rio  am Traumstrand Ipanema baden will, sollte das Handy lieber gleich zu Hause lassen und auch nur so viel Bargeld mitführen, wie man ohnehin bereit wäre der Allgemeinheit zu spenden (Den Rest kann man immer noch in Caipis investieren). Noch ein Profi-Tipp: Wer in südamerikanischen Städten partout nicht widerstehen kann, soviele Wertsachen spazieren zu tragen, dass er einen Rucksack braucht, sollte diesen besser als „Brustsack“ tragen.

 In den Straßen von Buenos Aires wird der Rucksack zum „Brustsack“

In den Straßen von Buenos Aires wird der Rucksack zum „Brustsack“

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Mister ¿

Ich (klein) mit Hut

Verbraucherschutz-Hinweis: Ich habe für diesen Beitrag ein leckeres Abendessen bei Carlos&Afrodite (es gab russisch-griechisches Hühnchen mit Gemüse) und ein Tuning für mein Blog bekommen (318 ms Ladezeit! Sabbaticalism on Speed! Yeah!!! ). Im Gegenzug hatte ich versprochen eine Geschichte zu schreiben, die einen Link auf Afrodites Online-Shop für ecuadorianische Hüte enthält…

Ob es mir wohl gelingt eine Geschichte zu finden, die auch den hutlosen Stammleser unterhält?

Afrodite mit Hut aus Ecuador  im deutschen Winter

Afrodite mit Hut aus Ecuador im deutschen Winter

Worum geht es in dieser Geschichte?

Ich habe eine Regel für Sabbaticalism. Ich will hier nur das erzählen, was mich persönlich fasziniert und was ich so noch nicht gelesen habe. Und ich will, dass während irgendeiner Textstelle (zumindest für einen winzigen Augenblick) ein leichtes Lächeln über Dein Gesicht wandert.

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FLEISCH oder: über vegetarier

Sehr viel Schönheit

Ich bin einer von denen, die Vegetarier-Witze lustig finden.

„Muy hugoso“ steht für „sehr saftig“

„Muy jugoso“ steht für „sehr saftig“

Buenos Aires, Argentinien,
Ich bin mit Reisebegleiterin Nathali in einem der besten Fleisch-Restaurants von Buenos Aires. (Ironischerweise hat es einen nordamerikanischen Besitzer, aber das ist ein anderes Thema.) So eben wurde der Hauptgang serviert: Echtes argentinisches Hüftsteak. Ich habe „sehr saftig“ bestellt. Genau wie die Österreicherin, die mit an unserem Tisch sitzt. Ihrem geschulten Gourmet-Auge fällt sofort  auf, dass das Fleisch ein paar Sekunden zu lange in der Pfanne war. Es ist nicht mehr ganz so blutig saftig wie es sein könnte. Der Kellner ist peinlich berührt und um Schadensbegrenzung bemüht. Natürlich wird nachgeliefert. Ich muss schmunzeln. Was wohl meine Vegetarier-Freunde aus Kolumbien zu dieser Szene sagen würden?

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7 Milliarden Freunde

Ein muslimisches Pärchen in Buenos Aires
Catching Smiles around the Globe

Catching Smiles around the Globe

Und es war wieder Montag Abend. Die Zeit, in der sich manche deutsche Straße mit Angst vor „Fremden“ füllt. Höchste Zeit für mich, endlich diesen Beitrag zu schreiben.

Das Beste am Reisen waren für mich immer die Leute. Klar, die Natur ist verdammt schön anzuschauen, Museen bilden uns mit leerreichen Texttafeln, und an einem Traumstrand mit Palmen erholt es sich sehr angenehm. Für mich ist ein Urlaub aber erst dann richtig gut, wenn ich einem Einheimischen begegne, der mich in sein Lieblingslokal mitnimmt, um mit mir bis in die Morgenstunden über seine und meine Welten zu philosophieren. Um schließlich immer wieder zu erkennen, dass diese Welten trotz ganz anderer Farben, bei den wirklich wichtigen Fragen gar nicht so unterschiedlich sind.

In 6 Monaten Südamerika hatte ich viel Zeit für solche Begegnungen. Weiterlesen

Allein auf Galapagos: Mein erster Hai

links im Bild ist die Casa Rosa: ein Hostel für coole Backpacker
links im Bild ist die Casa Rosa: ein Hostel für coole Backpacker

links im Bild ist die Casa Rosa: ein Hostel für coole Backpacker

Es ist ein schöner Morgen auf Isabela, der schönsten der Galapagos-Inseln. Ich bin früh aufgestanden, habe meinen Instantkaffee im Hotel getrunken und bin auf dem Weg zu einer weiteren organisierten Tour. Wieder mit neuen Leuten. Ich überlege, ob es vielleicht doch ein Fehler war ohne einen besonderen Menschen hierher zu kommen. Oder wenn schon allein, dann wenigstens ganz auf eigene Faust, so wie der Ecuadorianer Juan. Heute Abend werde ich ihn wieder treffen. Er hat sich einen Platz im coolen Backpacker-Hostel gegenüber gesichert. Mein Einzelzimmer in der bürgerlichen Pension war leider schon vorgebucht.

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Bonuszeilen zu ‚Mein erster Hai‘

junge Seelöwenbullen gelten als aggressiv
junge Seelöwenbullen gelten als aggressiv

junge Seelöwenbullen gelten als aggressiv

Ich hatte gerade meinen ersten Hai gesehen. Direkt nach der Tour trenne ich mich von der Gruppe  um in der kleinen Bucht Concha Perla weiter zu schnorcheln. Ich hatte gehofft Pinguine zu sehen. Aber die Meeresschildkröte, der ich hier begegne, hat mir nichts neues zu zeigen. Meine Finger sind schon schrumplig von der langen Zeit im Wasser und ich will zurück ins Dorf. Allerdings ist der Steg versperrt. Zwei Seelöwenweibchen werden von einem Bullen bewacht. Er hat eine Fleischwunde im Gesicht und macht mit grimmigem Blick klar, dass ich hier nicht so leicht vorbeikomme.

Ich werde zaghaft laut um ihn zu vertreiben. Ohne Effekt. Zumindest wird ein südamerikanisches Pärchen, welches ebenfalls in der Bucht schnorcheln war auf mich aufmerksam. Er geht zielstrebig auf den Bullen zu. Dieser weicht erst ein paar Meter zurück um schließlich wütend wieder zurückzurobben und den Mann in die Flucht zu schlagen.

gescheiterter Vertreibungsversuch

gescheiterter Vertreibungsversuch

Schließlich rettet uns seine Freundin. Sie wedelt resolut mit ihrem Badehandtuch und schimpft wild auf Spanisch. Das vergrault den Bullen. Gracias!

Begegnungen mit Haien, kleine Duelle mit Seelöwenbullen: Ich beginne Gefallen daran zu finden Galapagos ganz allein zu erkunden und leihe mir ein Fahrrad für den Nachmittag.

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Last Christmas (in Buenos Aires)

Weihnachts-Selfie mit Nathali
Marc, Nathali und ein paar leckere Wildgänse in Buenos Aires

Marc, Nathali und ein paar leckere Wildgänse in Buenos Aires

Vorweihnachtszeit in Buenos Aires, Argentinien

Noch eine Woche bis Weihnachten. Bei Temperaturen um die 40° sollte das dieses Jahr mit der „heißen Weihnacht“ klappen. Ich schlendere mit Marc und Nathali durch einen Park am Stadtrand. Marc, den ich noch aus meiner Zeit im Wiesbadener Studentenwohnheim kenne, wird kurz vor Weihnachten in die deutsche Kälte zurück fliegen. Meine liebe Kollegin und gute Freundin Nathali wird bleiben. Gemeinsam werden wir Weihnachten und Silvester feiern. Ganz entspannt und ohne Weihnachtsstress. Ich schaue etwas wehmütig auf die fröhlich schnatternden Gänse. Schon schade, dass die Oma nicht da sein wird, um uns eine leckere Weihnachtsgans zuzubereiten.

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Allein auf Galapagos: Der einsame Gregório

Der letzte seiner Art
Ich mit ängstlicher Riesenschildkröte

Ich mit ängstlicher Riesenschildkröte auf San Cristóbal, Galapagos

Posieren erlaubt. Anfassen verboten!

Am Morgen in einer Schildkröten-Aufzuchtstation auf San-Cristóbal, Galapagos,
„Nicht zu nah kommen, sonst erschrecken sie sich!“ Meine Reiseleiterin mahnt zur Vorsicht, damit mein Erinnerungsfoto mit Galapagos-Riesenschildkröte auch wirklich facebook-tauglich wird. Wenn eine Schildkröte Angst hat, zieht sie ihren Kopf ein.
Heute ist mein zweiter Tag auf den Inseln. Ich mache eine organisierte Inseltour. Wir haben am viel zu frühen Morgen bereits den Ausblick vom höchsten Punkt der Insel genossen. Nun sind wir in einer Schildkröten-Aufzuchtstation. Im Gegensatz zu den Seelöwen dürfen die Riesenschildkröten nicht ganz so frei herumtollen. Vor Jahren wurden Hauskatzen auf die Inseln gebracht. Für diese wiederum sind die Eier der Schildkröten eine Delikatesse. Die Park Ranger sind nun damit beschäftigt die Eier während der Brutzeit zu finden, damit die Babyschildkröten in einer Brutkammer sicher schlüpfen können.

Stilleben: rüstige Galapagos-Riesenschildkröten mit noch rüstigeren Rentnern

Stilleben: rüstige Galapagos-Riesenschildkröten mit noch rüstigeren Rentnern

Als wir die Station verlassen, treffe ich wieder auf den Ecuadorianer Juan, mit dem ich gestern die Insel auf eigene Faust erkundet hatte. Im Gegensatz zu mir macht er keine organisierten Touren. Ein Taxi hat ihn her gebracht. Ich beneide ihn eine bisschen um diese Freiheit. Er ist der  „Seelöwe“, während ich die schutzbedürftige „Riesen-Schildkröte“ bin.

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